Die Sea Games in Südostasien
Die Sea Games sind sportliche Wettkämpfe in Südostasien. Insgesamt nehmen alle zwei Jahre 11 Länder aus dieser Region wie z.B. Vietnam, Thailand, Indonesien, Kambodscha daran teil. Jedes Mal ist ein anderes Land der Ausrichter dieser Spiele. Im Mai dieses Jahres fanden die Wettkämpfe in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, statt. Parallel wurden für Sportler mit Behinderung die ASEA Para Games ausgetragen.
Die Wettkämpfe werden in mehr als 30 Sportarten durchgeführt. Angefangen von Fußball, Leichtathletik, Handball, Bogenschießen bis Wasserball. Das Ziel der Spiele ist, den Zusammenhalt der Länder und Menschen in dieser Region zu stärken. Eine der ausgetragenen Sportarten ist Karate, eine Disziplin, die seit langem im Chibodia-Kinderheim intensiv ausgeübt wird. Bei vielen verschiedenen Wettkämpfen wurden von Kinderheim-Kindern schon große Erfolge und Medaillen errungen.
Chakriya – „unsere Gold- und Silber-Frau“
Chakriya kam im Jahr 2010 als kleines Mädchen von der Müllkippe ins Kinderheim und hat dort bis zu ihrem High-School-Abschluss im Jahr 2018 gelebt. Anschließend hat sie ihr Jura-Studium an der Universität in Phnom Penh begonnen und mittlerweile als Bachelor abgeschlossen. Neben ihrer Schule und ihrem Studium hat sie sich vor allem dem Karate-Sport verschrieben und schon unglaubliche Erfolge erzielt, wie z.B. Gold bei den nationalen Karate-Meisterschaften im Jahr 2020 und auch 2023.
Nun konnte sie ihrer Medaillensammlung eine weitere Medaille hinzufügen. Chakriya hat die Silbermedaille bei den Sea Games gewonnen. Und das im eigenen Land Kambodscha, das dieses Jahr zum ersten Mal diese Spiele ausgerichtet hat. Deshalb hat dieser Titel für sie auch eine sehr besondere Bedeutung und für uns von Chibodia natürlich auch.
Chakriya (rechts) im Kampfmodus
Der Medaillenspiegel beim Karate für Frauen zeigt Chakriya als Silbermedaillengewinnerin in ihrer Gewichtsklasse
Die stolzen Sportler aus Kambodscha
Aber der Erfolg von Chakriya kommt nicht von ungefähr. Denn zur Vorbereitung auf diese Wettkämpfe ist sie extra nach Europa gereist und hat dort einen Monat lang intensiv trainiert. Sie hat dort viel von anderen Karatesportlern gelernt und ihren Kampf- und Siegeswillen nochmals stärken können. Nebenbei hat sie eine Menge über die Menschen und die Kultur in europäischen Ländern erfahren, was sie nicht missen möchte.
Was sagt Chakriya selbst zu ihrem Erfolg (ins Deutsche übersetzt):
„Nun ist es soweit, ich habe die Silbermedaille für meine Nation für den gesamten Kampf bekommen, das ist meine Leistung, die jeder sehen kann. Es beweist, dass nichts unmöglich ist, vor allem, da ich mich vor einem Jahr während des Wettkampfs an der rechten Schulter verletzt habe und eine Zeitlang nicht mehr kämpfen konnte. Aber ich habe meinen Gegner trotzdem besiegt und bin in den Endkampf gekommen, mit dem niemand gerechnet hat.
Last but not least, vielen Dank für die Unterstützung durch Chibodia und ich hoffe, dass Sie stolz auf mich sind.“
Das Team von Chibodia ist sehr stolz auf sie und wünscht ihr für das Masterstudium, das sie im Herbst beginnen wird, alles Gute.