Landschule - Für Danae und Silas geht das Volontariat in Kambodscha bald zu Ende

Mit dem Beginn des Schuljahres 2024/2025 haben Danae und Silas ihr Freiwilligenjahr an unserer Landschule in Oudong begonnen. Wir haben darüber im November letzten Jahres berichtet. Nun geht dieses Volontariat schon bald wieder zu Ende und wir haben sie gefragt, wie sie die Zeit in einem fremden Land und speziell an der Landschule erlebt haben. Beide sind von ihrem Einsatz begeistert und möchten die vielen Erfahrungen, die sie gemacht haben, nicht missen.
Wir vom Chibodia-Team möchten uns schon jetzt sehr herzlich bei den Beiden für ihren Einsatz und ihre tollen Leistungen bedanken. Sie waren eine wunderbare Unterstützung für unserer Team an der Landschule.
Hier schildern die Beiden selbst ihre Erlebnisse und welche Eindrücke sie mit nach Hause nehmen werden:
Danae
„Ich unterrichte jetzt seit 8 Monaten an der Chibodia-Schule in Oudong, und so sieht mein Tag aus. Unter der Woche beginnen wir um halb zwei und enden um sechs Uhr. In dieser Zeit haben wir drei Klassen verschiedener Altersgruppen zu unterrichten. Die jüngeren Schüler zu unterrichten war schwierig und erforderte Kreativität, um Kindern, deren Muttersprache man nicht versteht, eine Fremdsprache beizubringen. Aber der Khmer-Unterricht, der ebenfalls in dieser Zeit stattfindet, war ungemein hilfreich. Vor dem Unterricht bleibt viel Zeit für eigene Interessen, wie Musik, Basteln, Malen, Lesen und Kochen. Das Schöne an dieser täglichen Zeit ist, dass man nichts Besseres zu tun hat, als sich in all den Dingen auszuprobieren, für die man sonst nie die Zeit findet. Ich habe angefangen, mir das Gitarre spielen beizubringen. Bis jetzt bin ich davon überzeugt, dass es für mich die beste Entscheidung war, aufs Land zu ziehen, denn ich habe das Gefühl, dass wir viel mehr in das tägliche Leben der Menschen integriert werden, mit denen wir Zeit verbringen, als andere Freiwillige. Sie laden uns in ihre Häuser und Familien ein und lassen uns daran teilhaben, das ist toll. Dinge wie Mitarbeiterausflüge zum Meer und zum Wasserfall oder Hilfe bei saisonalen Aktivitäten wie der Reisernte ermöglichen es uns, Freunde und eine Gemeinschaft zu sein, und es bedeutet auch, dass wir viel von ihnen lernen und sie uns Kambodscha genau so zeigen, wie sie es kennen.“
Silas
„Seit September 2024 unterrichte ich zusammen mit Danaë, der anderen Freiwilligen, drei Klassen an der Landschule von Chibodia. Der Arbeitstag beginnt um 13:30 Uhr, wenn sich alle Lehrer in der Schule treffen, um ihren Unterricht vorzubereiten. Mein Tag beginnt mit einer Khmer-Stunde, in der ich meine Sprachkenntnisse verbessern kann. Dieser Unterricht ist immer sehr lustig. Die Sprache ist ziemlich schwer zu lernen, weil sie so anders ist als Deutsch oder Englisch. Deshalb passieren auch viele Rechtschreibfehler und wir lachen oft über lustige Wörter, die wir bilden. Nach der Stunde habe ich etwas Zeit, um meinen Unterricht vorzubereiten. Ich schreibe Stundenpläne, erstelle Arbeitsblätter oder überlege, was ich mit den Schülern machen oder ihnen beibringen soll. Um 15 Uhr beginnt die erste Unterrichtsstunde. In unserer ersten Klasse sind etwa 30 Schüler im Alter von 10 bis 12 Jahren. Da sie noch nicht sehr gut Englisch sprechen, kann es schwierig sein, sich mit ihnen zu verständigen. Trotzdem macht es immer wieder Spaß, sie zu unterrichten, weil sie sehr spielerisch und wissbegierig sind. Die Schüler in der nächsten Klasse sind ein paar Jahre älter. Der Unterricht in dieser Klasse besteht hauptsächlich aus Grammatik und Vokabeln. Unsere letzte Klasse des Tages verfügt über gute Englischkenntnisse. Die meisten Schüler sind 15 und 16 Jahre alt und wir üben oft das Schreiben von Texten oder deren Analyse. Nach den drei Unterrichtsstunden, die jeweils eine Stunde dauern, endet mein Arbeitstag um 6 Uhr. In der Schule herrscht eine familiäre Atmosphäre, und ich habe eine tolle Beziehung zu allen Lehrern und allen anderen in der Schule aufgebaut. Ich habe die letzten neun Monate an der Chibodia's Landschool total genossen und freue mich auf die kommende Zeit.
Neben dem Unterrichten trainiere ich auch zwei Fußballmannschaften mit Schülern unserer Schule. Es ist die perfekte Möglichkeit, mein Hobby in Kambodscha fortzusetzen und mein Wissen über Fußball mit den Kindern zu teilen. Mit beiden Mannschaften trainieren wir einmal pro Woche für zwei Stunden. Sonntags haben wir oft einen Spieltag, an dem wir nach Phnom Penh fahren, um gegen andere Mannschaften zu spielen.
In meiner Freizeit unternehme ich oft etwas mit einigen Lehrern, z. B. einen Wasserfall besuchen, angeln gehen oder einfach nur zusammen zu Abend essen. An den Wochenenden besuche ich oft Phnom Penh, wo ich andere Freiwillige treffe. Ich genieße meine Zeit in Kambodscha sehr und bin dankbar, so viele nette und aufgeschlossene Menschen kennenzulernen, in einer Kultur zu leben, die sich so sehr von dem unterscheidet, was ich bisher kannte, und so viele neue Erfahrungen zu machen.“
Danae und Silas zusammen mit dem Lehrerteam der Landschule
Und hier bei einem Treffen mit dem Team und Karl und Richard
Im Gespräch mit H. Meder, dem langjährigen Unterstützer der Landschule
Alle Schülerinnen und Schüler der Landschule und das Lehrerteam bedanken sich sehr bei Danae und Silas und bedauern, dass das Freiwilligenjahr der Beiden schon wieder zu Ende geht.