Eine armselige Hütte war ihr Zuhause
Über das Schicksal der Familie Sor aus Oudong, etwa 50 km von Phnom Penh entfernt, haben wir bereits im Oktober 2020 berichtet. Bis vor kurzem hat diese Familie mit ihren Kindern Rathana und ViLeap in ihrer selbst gebauten Hütte gelebt. Der Boden, auf dem die „Behausung“ stand, gehörte nicht ihnen, sondern einem Farmer, der sie auf ihrem Grundstück duldete. Die Eltern sind selbst Farmer, hatten aber kein eigenes Land, da sie erst seit einiger Zeit aus einer anderen Provinz nach Oudong umgezogen sind.
Mit Arbeiten bei fremden Farmern, Gelegenheitsjobs wie Putzen, Servicediensten bei Feiern und Rasen mähen versuchen sie, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wenn sich die Gelegenheit bietet, fangen sie auch Fische, Krabben und Frösche und versuchen, diese auf dem Markt zu verkaufen.
Wenn Regenzeit war, stand ihre Hütte oft tage- und wochenlang unter Wasser, was die ohnehin schon unhygienischen Zustände noch deutlich verschlimmerte. In der Hütte versuchte die Familie auf Podesten vom Wasser verschont zu bleiben.
Das schlammige Wasser war eine Quelle für Krankheitserreger In der Hütte war ein karges Leben
Ein weiterer Schicksalsschlag
Als wäre diese Situation nicht schon schlimm genug, ist der Vater Ende 2021 gestorben und nun muss die Mutter alleine für ihre Kinder sorgen. Für Thim, unseren Projektleiter Outreach, eine schier unerträgliche Situation. Auch den Verantwortlichen von Chibodia hat das Schicksal der Familie keine Ruhe gelassen und deshalb haben sie mit Thim zusammen nach einer Lösung gesucht.
Mit vereinten Kräften zu einem neuen Zuhause
Die Idee war, der Familie ein eigenes Grundstück mit einer stabilen Hütte zu vermitteln. Aber mit was sollte sie das bezahlen?
Zwei treue Spender von Chibodia haben sich bereit erklärt, das Geld für den Kauf eines kleinen Grundstücks zu spenden. Ende letzten Jahres war es dann soweit. Mit Unterstützung von Thim bei den notwendigen Behördengängen konnte die Familie ein Grundstück in der Nähe erwerben. Leider war auch dieses von der Höhe her nicht ganz gegen Hochwasser abgesichert und es stand natürlich noch keine neue Hütte darauf.
Und hier kommt nun ein zweiter Spender ins Spiel!
Die Vertreter der Gemeinde, die die Lebenssituation der Familie kennen, haben sich mit einem kambodschanischen Ehepaar in Verbindung gesetzt, das arme Menschen in der Provinz Kompong Speu unterstützt. Dieses Ehepaar ist politisch, aber auch sozial sehr engagiert. Sie kooperieren mit der Organisation “Humanitarian with Love” und können darüber Spendgelder sammeln und verwalten.
Nach vielen Gesprächen mit dem Ehepaar, bei denen auch Thim oft dabei war, haben sie sich bereit erklärt, sowohl die Hütte als auch die Aufschüttung des Bodens zu spenden. Was für eine tolle Spendenaktion. Wir bedanken uns sehr und freuen uns, dass wir mit vereinten Kräften die Lebenssituation einer kleinen Familie so verbessern konnten.
An dem neuen Zuhause ist dieses Schild für den Spender und sein Team angebracht.
Das neue Zuhause
Vor kurzem konnte die Mutter mit ihren beiden Kindern in ihr neues Zuhause einziehen. Sie sind überglücklich über ein festes Dach über dem Kopf und freuen sich, vor Überschwemmungen sicher zu sein und einfach ein menschenwürdiges Leben führen zu können.
Während der Bauarbeiten Nun ist ihr kleines Haus fertig
Ein großer Raum mit festen Wänden und Fenstern. Nun fehlen nur noch die Möbel!
Patenschaften sorgen für einen regelmäßigen Schulbesuch
Für Rathana und ViLeap haben wir bereits im November 2020 eine Patin und einen Paten für Kinderpatenschaften gefunden. Dadurch können sie regelmäßig in die Schule gehen, Schulmaterialien und Schulkleidung kaufen. Auch in die Landschule von Chibodia gehen sie, um Englisch und Computer zu lernen.