Der Arzt auf dem Motorrad
Wenn Prak, unser Arzt im Projekt Motomedix, mit seinem Motorrad unterwegs ist, um zu seinen Krankenstationen zu fahren, dann erfüllt sich sein Traum, armen Menschen zu helfen.
Unermüdlich fährt er auf den meist staubigen Straßen von Kambodscha in die Armenviertel, um Kinder, aber auch Erwachsene zu untersuchen, mit Medizin zu versorgen und ihnen Ratschläge für Hygiene und Gesundheitsvorsorge zu geben. Oft ist er auch der letzte Rettungsanker für die Kranken, die sich weder einen normalen Arzt noch die teure Medizin leisten können.
“Engel” der Armen
Er selbst sieht sich nicht als „Engel“, obwohl er das für viele der Patienten ist, sondern er möchte einfach helfen. Vermutlich wurde ihm das schon in die Wiege gelegt, genau wie sein Humor und sein immer freundliches Wesen.
Wer Prak einmal kennengelernt hat, wird angesteckt von seiner Fröhlichkeit und vor allem seiner Hilfsbereitschaft. Das ist auch der Grund, dass die Menschen ihm vertrauen und oft bereits auf seine Ankunft in der Krankenstation warten.
Die Krankenstationen
Turnusmäßig fährt er die vier Stationen an, wovon drei der Partnerorganisation EYC (Empowering Youth in Cambodia) gehören, mit der Chibodia schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet.
EYC stellt ihre Räumlichkeiten, die sich in Slumgebieten und in der Nähe von Müllhalden befinden, zur Verfügung.
Eine weitere Krankenstation ist an der Chibodia-Landschule in Oudong. Den Kindergarten, der in der Nähe der Landschule gerade entsteht, wird Kang künftig auch mitbetreuen.
Über 2000 Patienten pro Jahr
Jedes Jahr versorgt er weit über 2000 Patienten. Dabei reicht die Bandbreite von kleinen Schnittverletzungen, Grippesymptomen bis zu schlimmeren Fällen, wie gefährliche Entzündungen, die dringend behandelt werden müssen.
Vor allem die Arbeit auf den Müllhalden birgt extreme Gefahren für die Gesundheit der armen Menschen, insbesondere durch scharfe Gegenstände und giftige Dämpfe. Die Krankenstationen sind von Chibodia mit allem Notwendigen an Medikamenten und medizinischen Einrichtungen, wie z.B. einem Ultraschallgerät, ausgestattet.
Bei schwierigen Fällen, die er selbst nicht mehr behandeln kann, setzt er sich mit Kliniken in Verbindung und versucht, im Bedarfsfall eine Operation zu ermöglichen.
In den Slums
Prak ist immer auch in den Slums unterwegs, spricht mit den Familien, hört sich ihre Sorgen an und gibt ihnen das Gefühl, nicht ganz allein gelassen zu werden.
Oft wendet er sich dann auch an Thim, den Outreach-Projektleiter von Chibodia, mit der Bitte, eine arme Familie zu unterstützen. Dann wird geprüft und entschieden, ob diese in das Outreach-Programm aufgenommen werden kann.
Die Familie wird dann mit Sach- und Geldspenden unterstützt und oft können wir auch eine Kinderpatenschaft vermitteln.
Chibodia-Team
Prak ist sehr mit Chibodia verbunden und bedankt sich im Namen der Patienten für die Unterstützung, die es bereits seit 2007 gibt.
Ohne diese Hilfe würden viele arme Patienten keine ärztliche Versorgung und keine Medikamente bekommen oder sie würden versuchen, sich irgendwo Geld dafür zu leihen, was ihre Not wieder vergrößert. Ein Teufelskreis der Armut.