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Familie Srey – ein Leben im Armenviertel von Phnom Penh - Chibodia e.V.

Geschrieben von Karl Kollmuss | 21.02.2022

Die Situation der Familie Srey

Ganz in der Nähe des Chibodia Kinderheims lebt die Familie Srey mit 5 Kindern in einem Armenviertel am Stadtrand von Phnom Penh. Gerade einmal 2 Räume stehen der ganzen Familie zur Verfügung. Im Hinterhof steht eine Küche, in der das Essen für alle zubereitet wird. Kurze Zeit haben sie sogar mit einer zweiten Familie in dieser engen Behausung gewohnt, um sich die Mietkosten zu teilen. Aber das war auf Dauer nicht tragbar, vor allem nachdem die 2 kleinen Kinder dazu kamen. Lange Zeit hat auch die Großmutter bei der Familie gelebt, sie ist Anfang letzten Jahres gestorben.

                             Der Wohnraum                                                                                                                  Die Küche im Hinterhof

Die Mutter hat ihren ersten Mann und den Vater ihrer ersten 3 Kinder durch Aids verloren. Auch sie selbst hat sich mit HIV angesteckt und musss deshalb sehr aufpassen und regelmäßig ihre Medikamente nehmen. Sie ist wieder verheiratet und hat mit ihrem zweiten Ehemann ebenfalls 3 Kinder im Alter von einem, zweieinhalb und acht Jahren. Die älteren Geschwister sind 16 und 18 Jahre und gehen zur Schule. Sreyka, die Tochter im Alter von 18 Jahren möchte gerne Betriebswirtschaft studieren. Die älteste Tochter, aus der ersten Ehe, ist bereits selbst verheiratet und lebt nicht mehr bei der Familie.

                             Die Mutter mit zwei ihrer großen Kinder                                                                                                     Die 3 Kleinen

Der Vater arbeitet in einem Farbgeschäft als Zusteller und in der Freizeit noch als Moped Taxi. Er verdient etwa 200 Doller im Monat und dieses karge Einkommen reicht nicht für die Miete und das Essen für eine so große Familie. Die Mutter kann wegen der kleinen Kinder nicht zum Arbeiten gehen, versucht aber durch den Verkauf von Gemüse und Hühnchen etwas zum Familienunterhalt beizusteuern.

Eine schwierige Zeit

Corona hat die Situation der Familie nochmal erheblich verschlechtert, da die Arbeit für den Vater reduziert wurde und die Mutter kaum etwas verkaufen konnte. Zeitweise durften sie aufgrund der scharfen Corona-Regeln ihr Zuhause nicht mehr verlassen.

Der Tod der Großmutter, die so viele Jahre auf die Kinder aufgepasst hat, war ebenfalls ein schwerer Schicksalsschlag. Nur durch Spenden von Freunden und Nachbarn konnten sie sich eine kleine Beerdigung nach der Khmer-Tradition leisten.

Chibodia unterstützt

Chibodia hat die Familie über die Großmutter kennengelernt, die immer wieder zu unserer Gesundheitsstation kam und sich behandeln ließ. Seit 2011 wird die Familie unterstützt, sodass die Kinder genügend zum Essen haben. Ohne diese Unterstützung wäre die Gefahr groß, dass die Kinder zum Betteln oder Müllsammeln gezwungen wären. Manchmal leihen sie sich dennoch Geld von Freunden und Bekannten, damit sie nicht hungern müssen.

Aber Chibodia denkt auch an Hilfe zur Selbsthilfe: Damit die Mutter den Verkauf von Gemüse und Hühnchen verbessern und damit mehr Geld verdienen kann, prüfen wir derzeit, ob wir sie durch die Investition in einen kleinen Verkaufsshop unterstützen können. Thim, unser Projektleiter Outreach, der die Familie regelmäßig besucht, müsste dann die Mutter auch beim „Ausbau des Geschäftes“ beratend unterstützen.

Patenschaften können helfen

Die Familie würde sich sehr darüber freuen, wenn wir eine Patenschaft für Dinna (8 Jahre) vermitteln könnten. Dinna geht nicht zur Schule, weil das Geld dafür nicht reicht. Er leidet sehr darunter, dass seine Großmutter letztes Jahr gestorben ist, da er den größten Teil seiner Zeit bei ihr verbracht hatte und er sie sehr geliebt hat. Umso schöner wäre es für ihn, wenn er endlich in die Schule gehen könnte. Sein Traumberuf wäre Architekt, damit er Häuser bauen kann.

Auch für die Geschwister von Dinna, den kleinen David und die kleine Kakda, wollen wir irgendwann nach Paten suchen, damit sie in einen Kindergarten oder zumindest später in eine Schule gehen können.

                                              Dinna                                                                                                   und hier mit David und Kakda

Die Unterstützung durch Chibodia ist für diese Familie im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig.